Hast du diesen Satz schon mal gehört? "Wenn Gott dies oder jens tut, dann....!" Ich ja. Viele Male. Leute, die sagen: Wenn das oder dies passiert, dann wissen sie dass Gott real ist oder dann wollen sie ihm nachfolgen oder etwas für ihn tun. Dann wird sich alles ändern. Dann wird man glücklich sein. Dann wird alles gut sein.
Oder wenn mal ein grooooosses Wunder passieren würde, dann wird Erweckung da sein in dieser Stadt. Hmmm. Ich kann das so nicht sehen. Oder es wird sogar gebetet, dass Gott diese Stadt verändert! Ich glaube Gott will schon lange was ändern und verändern...aber er braucht auch gerade die Menschen dazu! Denn Menschen verändern sich nur, wenn sie selbst eine Begegnung mit Jesus haben und in anderen Menschen sehen, wie das Leben mit ihm funktioniert. Denn es sind schon viele grosse Wunder hier passiert, oder auch schlimme Situationen sind gekommen (zB der Tod eines lieben Menschen, oder ein schlimmer Sturm oder Unfall). Man hat sich wohl erschreckt und will sein Leben ändern...aber dann... man lebt genau so weiter nach einer gewissen Zeit. Im Alltagstrott, Unversöhnlichkeiten, zurück in die alten Süchte, lieblos und leer in den Augen. Warum ist es so? Was macht es, dass man wirklich für Jesus brennt? Wunder? Geistesgaben? Erweckung? Ja, kann so passieren.... Aber das sind Feuer die leicht an und aus gehen. Warum? Weil sie nicht weiter gefüttert werden. Ich glaube, da ist bei weitem mehr. Vor einigen Tagen waren Freunde hier und wir sprachen genau davon. Und so kamen wir auch darauf, was hier eine grosse Not ist. Und zwar Vorbilder mit Jüngerschaft. Menschen die wirklich Gott suchen jeden Tag und Gemeinschaft haben. Nein, nicht perfekte Menschen...sondern Menschen, die sich ihrer Identität in Jesus bewusst sind. Jemand meinte vor einem halben Jahr zu mir in einem Gespräch: "Es hilft nichts den Jugendlichen zu sagen wie sie leben sollen, wenn sie es nirgends sehen, wie es ausgelebt wird!" Gepredigt wird viel, gelehrt wird viel, vorgeschlagen wird viel. Aber wie schaut das im Alltag aus? GEH ich wirklich wenn ich Not sehe und helfe? TU ich wirklich was Jesus sagt? LIEB ich wirklich bedingungslos? LEB ich wirklich in der Gegenwart Gottes, so das die Geistesfrucht sichtbar ist? NEHME ich Leute mit in meinen Alltag und lass sie an meinem Leben teilhaben (authentisch leben)? IST Jesus sein Handeln in meinem Leben sichtbar? WWJD (What would Jesus do) reden wir oft und tragen sogar die Armbänder. Aber ich hab schon gesehen, dass wenn Menschen das anwenden, werden sie oft sofort in Schubladen gesteckt oder sogar gebremst. Und wenn sie trotzdem nicht aufhören, wird üble Nachrede gemacht. Werden sie alles richtig machen? Nein...aber wer nicht mal "anfangen darf" auf Jesu Wegen zu gehen, macht viel mehr falsch. Naja, so ging es Jesus damals auch. Er wurde fürs "helfen" kritisiert, weils ihnen nicht ins System passte. Aber er sagte, wir sollen uns freuen, wenn wir verfolgt werden. Vor einigen Tagen schrieb jemand in Facebook, dass die meiste Verfolgung aus den eigenen Reihen kam bei Jesus. Gab mir viel nachzudenken. Vor allen Dingen danken wir oft so sehr, dass wir nicht verfolgt werden und frei glauben können...aber verfolgen wir dann selbst Leute, die für Jesus brennen? Viele müssen heimlich bleiben mit ihrem brennenden Glauben, auch hier, nur damit sie nicht verfolgt werden. Verfolgung ist ja vielseitig (Rufmord, keine Arbeitsstelle, Streit mit Familie usw)
An Weihnachten hatten wir viel Besuch und wir haben viel offen geredet. Jemand meinte dann: "Wir sehen diesen Jesus aus der Bibel aber nicht in dieser allgemeinen Gesellschaft!" Als mein Mann dann zurückfragte, wie sie sich denn Menschen vorstellen die das "Jesussein" ausleben, kamen die Antworten... Und was wir da dann hörten, freute mich...Denn diese Leute haben Menschen gesehen, die für Jesus brennen. Und es kommt wieder daraufhin zurück. Jeder Mensch WILL den wahren Jesus. Aber er muss erlebt werden, eine Begegnung muss da sein. Jüngerschaft. Ja was ist das eigentlich? Jesus sagt ja: Geht hin und machet zu Jüngern. Das heisst, jeder wird begleitet von einem geistlichen Vater oder Mutter oder beides ein stückweit und irgendwann begleitet er selbst den Nächsten. Es ist ein Zusammengehen, zusammenwachsen, lernen, glauben, lebendig sein, einander ermutigen und erbauen, beistehen und wenns schwierig wird zusammenhalten. Und dann irgendwann geht dieses "Wenn Gott tut, dann....!" weg... Das heisst ja noch lange nicht, dass Gott nichts mehr tut...Klar tut der immer noch viel in unserem Leben. Aber wir stellen keine Bedingungen oder Forderungen mehr um "zu glauben" sozusagen. Weil dann würde das ganze Leben so laufen, dass wir immer nur von Wunder zu Wunder laufen. Und wenns mal nicht "funktioniert" glauben, dass irgendwas falsch läuft oder Gott mal nichts tun will. Aber wenn wir an Beziehung denken, sieht das anders aus. Wenn mein Kind immer nur zu mir kommt, wenn ich sein Lieblingsessen gemacht habe oder wenn ich ihm etwas schenke, dann weiss ich ja auch, dass ich in seinen Augen nur der Lückenbüsser bin. Er kommt nur wenn Hunger da ist. Das ist keine Beziehung... Aber wenn eine ständige Kommunikation da ist, und ein Geben und ein Nehmen beiderseits, werde ich auch sogar gerne was extra schenken. Das ist keine Frage! Und dann werden im Leben dieser Leute, die wirklich Beziehung leben, auch wirklich coole Dinge passieren, die nach aussen hin natürlich dann übernatürlich aussehen. Aber genau das macht den toten Glauben lebendig....oder? Lebendige Fische schwimmen gegen den Strom!! Sangen wir früher schon. Schau die Früchte an bei den Menschen. Bringen sie Leute näher zu Jesus? Siehst du wie sie die "Bibel ausleben?" Haben sie eine Beziehung mit Jesus? Dann schau was sie machen, stelle Fragen und guck ob du auch den Weg gehen willst. Prüf alles und der Heilige Geist wird dir zeigen, was du für dich mit anwenden kannst. Und wenn du keine Früchte siehst bei jemanden, dann such halt weiter, bis du Menschen findest, die die Früchte haben, wie du verstehst, dass Jesus sie will. Bete dafür. Bis jetzt habe ich noch immer gesehen, dass wenn Menschen beten, dass sie Leute finden, mit denen sie Gemeinschaft haben können um weiterzuwachsen, sie auch finden! Aber man muss auch selbst Schritte tun. Es fällt dir eigentlich selten mal was in den Schoss! Von daher nochmal wieder zu dem Titel dieses Bloggs. Wenn ich erst nur noch warte, bis Gott eingreift, werde ich wohl mein Leben lang warten und nicht das erfüllen, was Gott eigentlich mit mir vorhatte! Er geht mit uns mit..so wir müssen schon losgehen, Risikos eingehen, damit es funktioniert. Die Beziehung muss lebendig sein! Funktionieren! Ich wünsche dir viel Segen beim Schritte machen, Gemeinschaft suchen, Jüngerschaft leben und im Glauben wachsen! LG Mirjam!
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